Alden Bell, ein amerikanischer Lehrer versucht sich hier an einem Endzeitszenario.
Hauptfigur in "Nach dem Ende" ist die 15-jährige Temple. 25 Jahre sind auf der Erde vergangen, die nicht mehr dieselbe ist. Menschen leben abgeschottet in Enklaven, draußen lauern Monster, drinnen Brutalität, Gewalt und Ruchlosigkeit. Als Temple in Notwehr einen Mann töten muss, wird sie gezwungen zu fliehen. Gejagt von ihrer Vergangenheit, begibt sie sich auf eine verzweifelte Reise auf der Suche nach Hoffnung und Erlösung.
Ein Buch, dass nicht durch den Horror begeistert, sondern durch seine Charaktere. Temple ist die junge, weibliche Version eines Cowboys, die sich durch die Welt schlägt und auf der Suche nach einem Sinn und vor allem der verbliebenen Schönheit der Welt ist. Umso trauriger die Geschichte, dass Temple im steten Kampf mit Moses einen "seelenverwandten" ruhelosen Sucher gefunden hat. Zwei Charaktere die fast gleich sind, es aber auf einen Kampf bis zum Tod ankommen lassen. Auch von der Länge seiner Geschichte hat Alden Bell genau den richtigen Ton getroffen. Spannend, nachdenklich machend und zeitweise an eines seiner großen Vorbilder, Cormac McCarthy, erinnernd. Wer mich kennt, weiß, dass ich Dystopien und Endzeitszenarien liebe und "Nach dem Ende" ist ein großartiges Beispiel dafür.
9/10
Heyne; 2011; 8,99 €