Dienstag, 19. März 2013

J.K. Rowling - Ein plötzlicher Todesfall


Auch wieder ein Buch, dass schon vor sehr langer Zeit besprochen werden sollte. Madame Rowling, allen hoffentlich bekannt von der großartigen "Harry Potter"-Reihe, legt hier ihr erstes "Erwachsenenbuch" vor.

Barry Fairbrother stirbt. Urplötzlich aus dem Leben gerissen. Die Einwohner von Pagford, eine idyllische, englische Kleinstadt, sind schockiert über den Tod des Vierzigjährigen. Jetzt da doch die Gemeinderatswahlen anstehen und Barry Fairbrother einer der wenigen dort war, die sich um die Armen und Problemfälle des Ortes gekümmert haben. Es herrscht beinahe Krieg hinter dieser malerischen Fassade, die einen möchten unbedingt in Pagford bleiben, auch die Drogenklinik soll erhalten bleiben, die anderen möchten diesen "Schandfleck" sofort loshaben. Doch wer ersetzt Barry Fairbrother im Gemeinderat und welche politischen Ziele will der neue Platzinhaber verfolgen?

Von vielen verrissen, von vielen geliebt. Ich muss mich eindeutig zu den Letzteren zählen. J.K. Rowling schreibt hier so schön über diese verspießte und verbohrte Kleinstadt, die nach meinen Maßstäben auch absolut nicht übertrieben ist. Ich mag das, für mich ist das ein Teil der Wirklichkeit, Teenager die Drogen nehmen, Alkohol trinken und auch Sex haben. Wenn ich allein an das Dorf denke, in dem ich groß  geworden bin und an die 30 m²-Plantage Gras, die dort irgendwann von der Polizei aufgedeckt wurde, so stimmt einiges von den oftmals angekreideten "Übertreibungen". All die kleinen Eigenheiten der Hauptpersonen, der feine britische Humor und die spannend zu lesende Umschreibung, dass macht "Ein plötzlicher Todesfall" zu einem wirklich guten Buch. Man darf natürlich keine Fortsetzung von "Harry Potter" erwarten, sondern sollte sich auf diesen wirklich spannenden und feinsinnigen Roman einlassen. Definitiv aber auch nichts für Kinder! Achja, ein Kritikpunkt: Hässlichstes Cover aller Zeiten!

9/10

Carlsen; 2012; 24,90 €

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