Freitag, 29. April 2011

Martin Walker - Schwarze Diamanten


Endlich, der langerwartete dritte Teil von Bruno dem Chef de police von St. Denis.

Das organisierte Verbrechen hält Einzug in die kleinen Städten rings um St. Denis. Mord, Prostitution Minderjähriger, illegale Einwanderer und auch Fälschungen der Perigord'schen Trüffel aus China tauchen auf. Klar, dass da die Chinesische Mafia dahinter stecken muss. Da sich St. Denis auch noch in einem Wahljahr befindet, macht die Situation für Bruno und den Bürgermeister, die beide mit einem neuen Amtsinhaber entlassen wären, nicht unbedingt einen optimalen Eindruck.

Wieder ein absoluter Lesegenuss. Martin Walker schafft es, einen die Geschichte hautnah miterleben zu lassen und sich die Eindrücke, sei es die Landschaft oder das Essen, vollständig vorstellen zu können.

8/10

Diogenes; 22,90 €

Dienstag, 26. April 2011

Arroyo


Wahnsinn, durch Zufall drauf gestoßen und seit Tagen nicht mehr davon weggekommen. Arroyo bewegen sich irgendwo zwischen Arktika, Daturah, Cult of Luna und der Endzeitstimmung des kleinen Dörfchens Arroyo bei dem PC-Spiel Fallout 2, das mir als allererstes in den Sinn gekommen ist.

Ausschließlich deutsche Texte erwarten den Hörer, geprägt von atmosphärischen Klangwänden, verzweifeltem Gesang/Geschrei und lesenswerten Texten. Musikalisch ergibt sich eine sehr gute Schnittmenge aus Post Rock und Screamo, ruhige Passagen wechseln sich mit heftig nach vorne gehenden ab. Allein die einzelnen Song"aufbauten" versetzen mich jedesmal wieder in Entzücken. Wirklich alle Songs wissen absolut zu überzeugen!

Die bisherige Discografie scheint noch übersichtlich, erst eine EP "Individuum & Massen" sowie das selbstbetitelte Album "Arroyo" sind bisher erschienen. Ich hoffe da kommt bald wieder was.
Einzig schade, bisher ist noch nichts auf Vinyl veröffentlicht. Wäre schön, wenn sich da noch ein Label finden würde. CDs gefallen mir einfach nicht.

Anhören und informieren hier:

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Montag, 25. April 2011

Bernard Beckett – Wie du ihr


Marko, 17, wacht in einer psychiatrischen Klinik auf. Nach und nach kann er sich an sein Leben davor und an die Geschichte, die er erlebt hat, erinnern und beginnt diese aufzuschreiben. Ein harmloser Ausflug mit seinen Freunden in die Berge, ein Erbeben das alles veränderte und ein Mord, der immer noch ungesühnt ist. Als dann plötzlich ein alter Feind auftritt, denkt Marko nur noch an Rache.

Die Begeisterung, die ich für „Das letzte Buch Genesis“ gehegt hatte, lässt sich mit diesem Buch leider nicht fortsetzen. Thematisch natürlich völlig anders, aber trotzdem längst nicht so spannend und gut geschrieben wie der Vorgänger. Für mich deshalb nur eine mittelmäßige Bewertung.

5/10

script5; 12,- €

Donnerstag, 21. April 2011

Don Winslow - Bobby Z


Endlich übersetzt ist dieses Jahr das bereits 1997 in Originalsprache erschienene Buch auf den Markt gekommen, dass wohl, nach kurzer Recherche, auch schon verfilmt wurde.

Tim hat große Probleme. Um der Arischen Bruderschaft im Gefängnis zu entgehen, bringt er einen der führenden Hells-Angels um. Dass die Biker Rache schwören und alles daran setzen ihn umzubringen sollte klar sein. Um Tim zu "retten" wird er als der kürzlich verstorbene Drogenmogul "Bobby Z" verkleidet um ihn gegen einen Ermittler der Polizei auszutauschen. Was Tim nicht weiß, Bobby Zs Buchhalter hat die Mexikanische Drogenmafia um 3 Millionen in seinem Namen erleichtert. Eine atemberaubende Jagd zwischen Geld, Drogen, Frauen, Gewalt und Waffen beginnt.

Ein wirklich sehr gutes Buch, dass wohl erst durch den Erfolg von "Tage der Toten" übersetzt wurde. Schade, Don Winslow versteht es echt den Leser in seinen Bann zu ziehen!

9/10

Suhrkamp; 8,95 €

Dienstag, 19. April 2011

Edgar Allan Poe - Teil 1: Die Grube und das Pendel


Ein Mensch, kein Name, keine Erinnerungen, eingeliefert in eine Nervenheilanstalt. Dieser jemand wird von Alpträumen aus der Vergangenheit gequält, denen man hier eindrucksvoll lauschen kann. Diesmal befindet sich die Hauptfigur in einem Kloster während den Napoleonischen Kriegen und deckt eine unheimliche Folterwerkstatt der Inquisition auf, in der er sich bald selbst befindet.

Wo, wenn nicht bei E.A. Poe, bekommt man beim Zuhören Angst und Gänsehaut. Er ist DER Fachmann für Horror und Grauen.


Leider hat Bastei Lübbe die Produktion nach Folge 37 eingestellt und damit die gesamte Geschichte unabgeschlossen ausgehen lassen. Zwar sind meines Wissens die Geschichten in den Träumen alle abgeschlossen, aber das letztendliche Schicksal der Hauptfigur bleibt ungelöst.


Stellt sich für mich die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, diese Hörspielreihe weiter zu verfolgen. Stellenweise sind auch einzelne Teile nicht mehr über den Handel, sondern nur noch gebraucht zu erstehen.

7/10

Bastei Lübbe; 7,99 €; Spielzeit: 54 Min.

Sonntag, 17. April 2011

Michael H. Schenk - Die Zwerge der Meere


Zwerge, die kleinen Herrschaften der Berge, des Bergbaus und normalerweise des Landes.

Michael Schenk geht völlig neue Wege. Seine Zwerge leben auf Flößen auf der See, tauchen und schürfen unter Wasser wertvolle Materialien. Selten, und auch nur ungern, geht es auf befestigtes Land, aber nur um Vorräte aufzufrischen oder um Handel mit den Menschen zu treiben.
Als die Menschen von einer bisher unbekannten Spezies bedroht und bekämpft werden, müssen die Zwerge doch in die Geschehnisse eingreifen und werden mit in diesen Krieg hineingezogen.

Eigentlich bin ich mir unschlüssig wie ich das Buch bewerten soll. Die klassische Zwerge-Fantasy wird hier nicht geboten. Die Idee des neuen Lebensraums hat mir sehr gut gefallen, die teilweise aber schon zu weit ausgereifte Technologie mit Dampfschiffen und Lichtdruckkanonen im Gegensatz zu axtschwingenden Zwergen und piratenhaften Seeschlachten wirkte dann doch etwas übertrieben. Auch der Feind, Insekten, die mich an die Minecrawler aus den Gothic-Spielen erinnerten sind nicht die typischen bösen, organisierten Eroberer.

Nichtsdestotrotz wurde ich durch das Buch gut unterhalten. Wer nicht auf das klassische Herr-der-Ringe-Szenario besteht, sollte hier ruhig mal zugreifen.

7/10

Arcanum Fantasy; 9,90 €

Freitag, 15. April 2011

Barney Stinson, Matt Kuhn - Das Playbook


Das mittlerweile schon zweite Buch der Figur Barney Stinson aus der Serie "How I Met Your Mother".

Was erwartet den Leser hier? Den selben Schmarrn, den diese Figur auch in der Serie von sich gibt. Sexistische, frauenverachtende, erniedrigende und antifeministische Scheiße! Entschuldigung, aber Tipps zum Flachlegen von Frauen, äußerst spärlich aufgemacht, jenseits der Realität, einfach nur noch schlecht. Soll eventuell den "Charme" der Serienfigur Barney Stinson einfangen, aber so eine, wenn auch nur fiktive, Person verdient es absolut nicht glorifiziert zu werden.

Leider denkt der Rest von Deutschland nicht so, man betrachte einfach einmal die aktuelle Spiegel-Bestseller-Liste.

1/10

Riva; 9,95 €

Mittwoch, 13. April 2011

Jo Nesbø – Headhunter


Mal ein unabhängiger Thriller, abseits der Krimi-Reihe um Harry Hole.

Roger Brown, exzellenter Headhunter, stößt auf der Suche nach geeigneten Führungskräften auf die Informationen wertvoller Kunstgegenstände in Besitz seiner Klienten. Als er versucht den Holländer Clas Greve auszurauben, trifft er das erste Mal auf einen ernst zu nehmenden Gegner. Eine atemberaubende Jagd auf ein verschollen geglaubtes Rubens-Gemälde beginnt.

Ein Buch, das man innerhalb weniger Stunden verschlungen hat und nicht mehr aus der Hand legt. Jo Nesbø schafft es, den Leser in einen Sog zu ziehen, der erst mit Beendigung des Buchs nachlässt.

8/10

Ullstein; 14,95 €

Dienstag, 12. April 2011

Charlie Huston - Der Gejagte


Zweiter Teil von mittlerweile einem meiner Lieblingsautoren über den doch nicht so unbedingten Verlierer-Typen Hank Thompson.

Drei Jahre sind seit der Flucht aus New York vergangen. Hank hat sich mittlerweile an einem schönen und abgelegenen Strand in Mexiko ein kleines Häuschen und eine kleine Bar gegönnt.

Als plötzlich ein Tourist mit russischem Akzent an diesen Strand kommt, wird Hank mit seiner Vergangenheit konfrontiert und wird wieder in einen Strudel aus Gewalt, Drogen und Geldgeilheit gezogen.

Wieder ein absolutes Vergnügen Charlie Huston zu lesen. Er versteht es wie kein anderer den Leser so in seinen Bann zu ziehen. Die atemberaubende Geschwindigkeit, die messerscharfen Dialoge und die wirklich sympathische Hauptfigur machen diese Reihe wirklich zu etwas besonderem.
9/10

Heyne; 7,95 €

Sonntag, 10. April 2011

Sila Sönmez - Das Ghetto-Sex-Tagebuch


Ayla, 17, türkischstämmig liebt das Extreme. Auf schrägen Online-Plattformen ist sie auf der Suche nach unbekannten Sex-Partnern. Ihre skurrilen Erlebnisse hält sie in ihrem Tagebuch fest. Doch plötzlich empfindet Alya mehr als sexuelle Gefühle für einen ihrer Freunde. Zum ersten Mal möchte sie etwas mehr von einem Mann...

Es bleibt eher ein fader Beigeschmack übrig. Ein Buch das versucht durch provokante Äußerungen und "verbotene" sexuelle Handlungen Aufmerksamkeit zu erregen. Zwei Stunden "Lesespaß", die in einem eher so ein Naja-Gefühl auslösen.

4/10

Schwarzkopf & Schwarzkopf; 9,95 €

Freitag, 8. April 2011

Wolf Haas – Auferstehung der Toten


Im österreichischen Zell wird ein totes amerikanisches Ehepaar gefunden. Privatdetektiv Brenner muss sich um den Fall kümmern, da die örtliche Polizei mit dem Starrsinn der Zeller nicht zurecht kommt.

Auftakt der viel gerühmten Krimi-Reihe um den Detektiv Simon Brenner. Vorne weg, ich war enttäuscht. Der Kriminalfall gerät viel zu sehr in den Hintergrund, persönliche Probleme des Herrn Brenner dafür umso mehr in den Vordergrund. Spannung wollte sich deswegen nicht unbedingt einstellen.

Eventuell werde ich einem neueren Teil nochmals einen Versuch geben, ansonsten bleibt die Akte „Brenner“ geschlossen.

3/10

Rowohlt; 7,99 €

Donnerstag, 7. April 2011

Leitkultur


Relativ neue deutsche Band, deren erste LP schon im Oktober 2010 rausgekommen ist. Den Hörer erwarten Klänge zwischen Crust und Deutschpunk, letzteres vorallem wegen der ausschließlich deutschen Texte. Musikalisch und auch wegen der Stimme des Sängers erinnern mich Leidkultur irgendwie an VKJ. Hört unbedingt rein, die LP rotiert hier in den letzten Tagen ziemlich häufig. Auch das Cover sorgt immer wieder für ein Lächeln im Gesicht.

Downloaden kann man sich die Scheibe diesmal auch umsonst:

http://www.leidkultur.net/
Myspace

Kaufen solltet ihr das schöne Ding dann auch, eigentlich bei den meisten Distros/Mailordern vorrätig.

Mittwoch, 6. April 2011

Jack Ketchum – Die Schwestern


Nach „Beutezeit“ hatte ich mir eigentlich vorgenommen nicht so schnell wieder einen Ketchum zu lesen. Allerdings ist mir dann dieses Buch in die Hände gefallen und der Klappentext, der eine Mischung aus Horror, Western, Revolverhelden und zwangsprostituierten Sklaven verspricht, verleitete mich dann doch.

Arizona 1848, der Reporter und Gelegenheitstrinker Marion T. Bell trifft auf den Revolverhelden John Charles Hart und dessen raubeinigen Freund Mother Knuckles. Als die drei auf die schon halbtote und schwer misshandelte Elena treffen, entfesselt sich eine kurze aber doch sehr intensive Geschichte, die in ihrem Finale im mexikanischen Sklavenlager gipfelt.

Jack Ketchum schreibt schonungslose, tabubelastete Geschichten, die einen gleichermaßen fesseln und mitleiden lassen. Widerwillig fasziniert wird man zum Voyeur und hält bis zum Ende durch. Ein wahrer Meister der Spannung und ein atemberaubender und brillanter Erzähler des Horrors.

9/10

Atlantis; 8,90 €

Dienstag, 5. April 2011

Jürgen Seibold - Endlich still


Im Maisfeld nahe des kleinen schwäbischen Dorfs Alfdorf wird eine grausam verstümmelte Leiche gefunden. Die Komissare Schneider und Ernst geraten bei ihren Ermittlungen in ein Gemisch aus Eifersucht, Hass, politischem Streit und ökonomischem Neid.

Was hier noch gut klingt, wird aber durch das sprachliche Können des Autors in einen schwer zu lesenden, seichten Brei verwandelt.

Ein gutes Beispiel dafür, dass nicht jeder sogenannte Heimatkrimi Spaß macht zu lesen. Ich frage mich, was mich da geritten hat, dieses Buch in die Hand zu nehmen.

2/10

Silberburg; 9,90 €

Montag, 4. April 2011

Caine - Teil 2: Todesengel


Da der erste Teil wieder meine Lust an Hörspielen geweckt hat, musste der zweite Teil von Steven Caine folgen.

Todesengel heißt der actiongeladene und sehr gut erzählte Zweitling der bisher zehnteiligen Reihe.

Diesmal muss Steven Caine seinen Erzfeind Moretti töten, der für die feindlichen Aganoi arbeitet. Dabei holt sich Caine Unterstützung vom chinesischen Paten Tang.

Wieder ein blutiges, gewalttätiges und absolut fesselndes Hörspiel! Mafia-Intrigen, Revier-Kämpfe, sich bekriegende Banden und mittendrin Steven Caine, der sich auch noch mit dem im Amulet gefangenen Dämon Kartaan herumschlagen muss.

8/10

Lausch; 9,95 €; Spielzeit: 57 Min.

Bernard Cornwell - Das brennende Land


Fünfter Teil der bisher überragenden Reihe um den Fürstensohn und Krieger Uhtred.

Wessex wird wieder einmal von einer tödlichen Gefahr bedroht: Harald Bluthaar. Einzig Uhtred erkennt den Schwachpunkt in der Zauberin und Hure Skade. Als er Skade in seiner Gewalt hat, fühlt Uhtred sich unbesiegbar, bis er die Nachricht über den Tod seiner Frau Gisela erfährt. Das Land wird wieder einmal von Krieg und brennenden Dörfern überzogen.

Bernard Cornwell versteht es einfach den Leser zwischen den Seiten in seinen Bann zu ziehen und völlig seine Umgebung vergessen zu lassen. 8/10 Punkte gibts nur, weil ich am Ende enttäuscht war, dass diese Reihe immer noch nicht abgeschlossen und Uhtred immer noch nicht in Besitz seiner Burg ist. Hat aber eventuell auch etwas Gutes, die Reihe geht weiter!

8/10

Rowohlt; 9,95 €

Sonntag, 3. April 2011

Stephan R. Bellem – Portal des Vergessens


Eine spannende Geschichte, die sich in zwei Welten abspielt. In der einen, Vryn, ein junger Mann, der zwischen Schwerter, Pflug, Krieg und Magie aufwächst. In der anderen, Peter, Student, dem seine größte Sorge die geplante Demonstration gegen die Studiengebühr ist.

Als Peter in seinen Träumen immer mehr von Vryn und seiner Geschichte träumt, kann er bald nicht mehr Realität und Traum auseinander halten.

Leider ist der Schluss, wie auch schon in „Bluttrinker“, relativ kurz gefasst. Kommt der Autor in früheren Passagen mit einer wunderbar, detaillierten Schreibweise an wird der Schluss doch nahezu rasant und kurz abgehandelt. Hier besteht auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf!

6/10

Otherworld; 14,95 €

Freitag, 1. April 2011

Marianne Dubuc - Meine große kleine Welt


Um auch mal hier etwas für die allerkleinsten Leser zu besprechen, gibts in Zukunft wohl ab und an ein paar Bücher für die, die momentan wohl noch gar nicht lesen können.

Marianne Dubuc hat ein richtig schönes und doch etwas anderes Bildwörterbuch geschaffen, dass auch eine kleine Geschichte erzählt. Im Buch geht es einmal um die ganze Welt. Schöne Zeichnungen, keine überladenen Seiten und ein doch ausführliches und "anderes" Format runden das Gesamtergebnis gut ab.

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 in der Kategorie Bilderbuch, empfohlen ab 3 Jahren.

7/10

Carlsen; 12,90 €