Montag, 16. April 2012

Herta Müller - Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt


Herta Müller, die Dame, die 2009 den Nobelpreis für Literatur gewonnen hat. Nachdem ich mit "Atemschaukel" nie warm geworden bin und es deswegen auch nie besprochen habe, folgte jetzt mal ein anderes Buch dieser viel gerühmten Autorin.

Inhaltlich geht es in diesem Werk um die Familie Windisch und ihre Ausreise von Rumänien, in den Westen. Immer mehr ihrer Nachbarn verlassen das Dorf, nur diese Familie darf und darf den deutschrumänischen Ort nicht verlassen. Erst als sich die Tochter für eine Ausreisegenehmigung verkauft, bekommt die Familie Windisch die lange ersehnten Papiere.

Wieder einmal muss ich sagen, es reißt mich nicht vom Hocker. Stellenweise kam es mir so vor, als reihe Herta Müller eine Metapher an die Andere und kann keinen Satz ohne irgendeine blumige Umschreibung beenden. Und das obwohl die Sätze allgemein eher von der kürzeren Sorte waren. Auch fand ich die Erzählung teilweise ziemlich pervers, was ich so nicht von einer Nobelpreisträgerin erwartet bzw. mir vorgestellt hätte. Klar, die Geschichte wurde bereits 1986 verfasst, wird aber von vielen als eine ihrer besten Schriftstücke bezeichnet. Begeisterung ist etwas anderes, herausragende sprachliche Leistung, meiner Meinung nach, auch.

3/10

Fischer; 2009; 8,95 €

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