André Pilz, ein Autor den man lesen sollte. Ein Autor, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Da mir sein Erstling immer noch gefehlt hat, musste ich, bevor im September der neue Roman "Die Lieder, das Töten" erscheint, diese Lücke noch schließen.
Rico, der Prototyp für einen Skinhead: Versoffen, gewalttätig und immer auf Krawall gebürstet. Mit seinen Hooligan-Freunden mischt er Fussballspiele auf, versucht er sein Viertel "sauber" zu halten und betrinkt sich. Klar, dass sich auch unter die "unpolitischen" Skinheads auch ein paar Rechte mischen und sich so unliebsame Konfrontationen ergeben. Als er sich in eine Schwarze verliebt, bekommt er von allen Seiten gewaltigen Ärger.
Wohl der wütenste, aggressivste und gewaltvollste Pilz. Für mich daher auch der bisher beste Pilz. Leidenschaft, Liebe, Hass, alle diese Gefühlsausbrüche die André Pilz hier vortrefflich beschreibt machen diesen Roman aus. Dafür, dass dies auch noch sein Erstlingswerk ist, absolut super. Neben den bereits besprochenen "Man Down" und "Bataillon d'Amour" wiederum ein ernsthaft zu empfehlendes Buch. Alle die sich auch für Punk / Oi!, Rechts / Links und Hooligans / Fussball interessieren, sollten hier dringend zugreifen. Nur die oftmals zitierten Onkelz stoßen mir schlecht auf. Ok, dafür sind diese natürlich auch das beste Beispiel für eine typische Skinhead-Band. Die einzige Frage die sich stellt, in welcher Oi!-Band hat denn der Autor gespielt? Ich freu mich auf den September, wenns dann endlich vielversprechenden Nachschub gibt.
9/10
Archiv der Jugendkulturen; 2005; 18,- €
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