Ich las nur Nazivergangenheit, Nachkriegsjahre und oberbayrisches Dorf. Mehr brauch ich nicht, damit ein Buch interessant auf mich wirkt.
Ein Junge wächst im oberbayrischem Dorf Hausen auf. Die Mutter, ehemalige Berlinerin, der Vater ein Dummschwätzer und Taugenichts mit Nazivergangenheit. Nur langsam erschließt sich dem Jungen, was sich wirklich hinter der Vergangenheit seines Vaters verbirgt. Auch hat er eigentlich nur einen einzigen Vertrauten im ganzen Dorf, den etwas ruhigen und nachdenklichen Veit. Keiner kennt ihn wirklich, aber er hat eine ganz große Geschichte: Er war in Amerika.
Was ich nicht weiß, ist die Sprache von Bernd Schroeder extra dem ländlichem Charme angepasst oder schreibt er wirklich so holprig. Ich meine, gegen Ende der Erzählung ist die Sprache sogar besser geworden oder ich habe mich vielleicht nur daran gewöhnt. Aber nicht nur wegen der sprachlichen Erzählweise kann mich der Roman nicht überzeugen. Die Geschichte mag zwar ganz nett sein, ich selbst bin auch auf einem Dorf großgeworden, aber wirklich mitreißend ist sie nicht. Klar die gewissen Stereotypen, die jedes Dorf hat, beschreibt er ganz gut, aber wirklich rausreißen kann er mich damit nicht. Was er gut getroffen hat, den Wunsch aus dem Dorf auszubrechen, weg von der ländlichen Idylle hinein in eine neue Welt.
4/10
Hanser; 2012; 17,90 €
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