Der Liebeskind-Verlag ist mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. Bisher wurde ich noch von keinem Buch aus dem Verlagsprogramm enttäuscht. Klar war, als ich "Deadwood" erspähte, dass dieser Western unbedingt in mein Regal wandern musste.
Der legendäre Revolverheld Wild Bill Hickok und seine Freund Charlie Utter erreichen mit einem Treck, die etwas trostlose Goldgräberstadt Deadwood. Obwohl Wild Bill mittlerweile vom Alter und Krankheiten gezeichnet ist, ist er immer noch in der Lage jedes faire Duell zu gewinnen. Eigentlich möchte er seine Zeit aber lieber in den Saloons und Bars verbringen. Nur ist Deadwood kein Ort, an dem man seine Ruhe findet. Und so trachten bald einige Einwohner von Deadwood nach Bills Leben, dessen einziger Fehler ist, Recht von Unrecht unterscheiden zu können.
Der Wilde Westen kennt kein Happy-End. Die meisten fangen sich eine Kugel ein, andere sterben durch den Alkohol und wieder andere werden von Seuchen dahingerafft. Pete Dexters Roman beschreibt das Leben und die Lebensumstände in der damaligen Zeit wirklich gut. Spannend zu lesen ist diese vergangene Welt, zwischen alternden Revolverhelden, Huren, Goldgräbern und Spielern. Die Geschichte ist glaubwürdig und jeder, der wie ich, früher als kleiner Junge, Karl May und seine Geschichten verschlungen hat, freut sich über jeden neuen Western, der auf den Markt kommt. "Deadwood" kann man bedenkenslos jedem empfehlen, der auch nur ein bisschen was für Western übrig hat. Auch der stellenweise äußerst schwarze Humor, lässt einen immer wieder Gefallen an diesem Buch finden. Ein wirklich guter Roman!
9/10
Liebeskind; 2011; 22,- €
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen