Montag, 26. September 2011

Sheridan Le Fanu - Carmilla, die Vampirin


Danke für die Wiederauflage dieses Klassikers, von dem auch einige der großen Vampir-Autoren (bspw. Bram Stoker) inspiriert wurden. Damals, als Vampire noch böse und blutrünstig waren und keine Liebesgötter und Sexfantasien junger Damen. Obwohl man hier ein bisschen einlenken muss. Die Geschichte hat auf jeden Fall leichte erotische Nuancen, welche zu der damaligen Zeit wohl höchst unanständig waren, heutzutage aber wohl keinen Anstoß mehr erregen werden. Trotzdem steht hier die "Schauer-Literatur" im Vordergrund und keine platte, sexuell aufgeladene Liebesgeschichte.

Die junge und hübsche Laura wohnt mit ihrem Vater und wenigen Bediensteten ein schönes, aber abgelegenes Schloss in der Steiermark. Als eines Nachts, durch einen merkwürdigen Zufall die junge Carmilla in das Leben der Schlossbewohner tritt, ahnt niemand, wer diese junge, hübsche, aber auch ein bisschen zurückgezogene Dame ist. Zwischen den zwei Frauen entwickelt sich schnell eine tiefe Freundschaft. Als Laura plötzlich von einer mysteriösen Schwäche und Mattheit heimgesucht wird, sucht ihr Vater verzweifelt nach Gründen und kommt dabei der dunklen Vergangenheit Carmillas auf die Spur.

Dafür, dass die Novelle bereits 1872 das Licht der Welt erblickt hat, ist sie erstaunlich gut und wahnsinnig spannend zu lesen. Sheridan Le Fanu versteht es, den Leser mit seiner Erzählweise zu fesseln und die gesamte Geschichte spannend zu gestalten. Kein Wunder, dass dieses Buch schon mehrmals verfilmt und glücklicherweise jetzt auch wieder neu aufgelegt wurde. Jedem, der noch ein bisschen was für die "alten" Vampire übrig hat, empfehle ich, dieses Buch zu lesen!

9/10

Diogenes; 2011; 9,90 €

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