Montag, 31. Oktober 2011

Perry Rhodan - Sternenozean Teil 3: Der Hyperschock


Wie man erwarten konnte, hat sich diese Hörspielreihe mittlerweile einen festen Platz in meiner Liste der zu verfolgenden Hörspiele erobert. Weltallabenteuer in leichter Anlehnung an Star Wars machen einfach Spaß.

Raumbeben noch nie dagewesenen Ausmaßes erschüttern die Galaxis, Transmitter und die Antriebe der Raumschiffe versagen. Mittendrin: Kantiran und sein Freund, der gute, aber trotzdem ein bisschen bärbeißige Mal Detair. Auf der Suche nach Perry Rhodan werden die beiden trotz der schlimmen Umstände auch noch von dem Killer Shallowain verfolgt, der im Dienste des Imperators steht. Eine actiongeladene Verfolgungsjagd bahnt sich an.

Gefällt wieder gut, schön oder unfair ist immer, die Hörspiele hören an den spannendsten Stellen auf und man ist fast gezwungen, weitere Teile zu kaufen um die Story nicht einfach abreißen zu lassen.

7/10

Bastei Lübbe; 2006; 7,99 €; Spielzeit: 61 Min.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Carlton Mellick III - Die Kannibalen von Candyland


Ein völlig faszinierendes und farbenträchtiges Buchcover, pinke Seiten und der leichte, künstliche Geruch von Süßigkeiten wenn man über das Cover reibt. All das und auch die durchgeknallte Geschichte, verleiteten mich, dieses Buch zu kaufen.

Die Bewohner von Candyland sind Figuren aus Zucker und allen anderen möglichen Süßigkeiten. Ihre Lieblingsspeise: Kinder! Franklin Pierce hat in seiner Kindheit ein paar dieser Wesen gesehen. Leider glaubt ihm niemand, weswegen er sich Jahrzehnte später auf die Suche macht und sich plötzlich als Sexsklave einer zuckersüßen Candyland-Bewohnerin wiederfindet.

Ich hab noch nie so etwas abgedrehtes gelesen. Entweder ist dieser Autor ein begnadeter Künstler oder doch nur ein völlig abgewrackter Freak. Ich bin mir noch unsicher ob ich "Die Kannibalen von Candyland" als Meisterwerk oder doch nur für einen völlig verstörten LSD-Trip halten soll. Spannend, erotisch, absurd, stellenweise witzig und irgendwie fesselnd ist dieses Buch auf jeden Fall.

7/10

Festa; 2010; 16,80 €

Freitag, 28. Oktober 2011

Roberto Saviano - Das Gegenteil von Tod


Kurzes, aber dennoch interessantes Buch des italienischen Bestseller-Autoren und "Mafia-Experten" Roberto Saviano.

In "Das Gegenteil von Tod" entführt uns der Autor in ein Italien, in welchem den jungen Männern keine große Wahl bleibt, eine legale Arbeit zu finden. Im armen Süden stehen diesen jungen Männern wenig Möglichkeiten offen. Entweder Dienst bei der Polizei oder beim Militär oder die kriminelle Variante "Mafia" steht zur Auswahl. Der namenlose Erzähler berichtet von seinen gleichaltrigen Freunden, die beim Militär zu Kampfeinsätzen eingesetzt wurden, aber von denen wenige lebendig wieder zurückkommen.

Zwei Geschichten sind in diesem Band, die es, trotz ihrer Kürze, wert sind zu lesen. Sehr eindrucksvoll und eindringlich erzählt, lassen einen diese beiden Berichte teilweise sehr traurig werden. Wer ein zweites "Gomorrha" erwartet, ist fehl am Platz, wer aber die Gefühle der Italienier im Süden des Landes verstehen will, der sollte hier unbedingt zugreifen. Nicht umsonst wurde dieses Buch mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2009 ausgezeichnet. 

9/10

Hanser; 2009; 10,- €

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Friedrich Wolf - Professor Mamlock


Einer dieser Klassiker, welcher jeder lesen sollte, der sich ein bisschen für Exilliteratur interessiert. Friedrich Wolf verfasste dieses Schauspiel bereits 1933 im Exil in Frankreich.

Professor Mamlock ist ein jüdischer Arzt und überzeugter Demokrat. Trotz seiner jüdischen Wurzeln will er sich von den Nationalsozialisten nicht unterkriegen lassen und versucht weiterhin seinen Beruf auszuüben. Trotz aller Repressalien und dem ihm entgegen schlagenden Antisemitismus, versucht er seinen Dienst am Menschen fortzusetzen. Schlussendlich zerbricht aber auch er daran und wählt den Freitod.

Man darf keinen Roman oder gar eine Novelle erwarten. Vielleicht hat sich deswegen bei mir auch nicht die totale Überzeugung eingestellt, obwohl das Schauspiel genau das erzählt, was man sich vorgestellt hat. Es gut, es ist erschütternd, aber genauso traurig und unverständlich. Ich werde wohl nie die Nazis und ihre abstrusen Weltvorstellungen verstehen können. Diese Intoleranz und Verbohrtheit, gepaart mit absolutem Hass und Dummheit, ist für mich einfach nicht nachvollziehbar.

6/10

Reclam; 2009; 3,80 €

Montag, 24. Oktober 2011

Natalja Kljutscharjowa - Endstation Rußland


Natalja Kljutscharjowa bringt mit "Endstation Rußland" einen Roman heraus, der über Russland in der heutigen Zeit berichtet.

Hauptdarsteller ist der junge Student Nikita, Anfang Zwanzig, mit revolutionären Ansichten im Kopf. Als ihn seine Freundin verlässt, hält ihn nichts mehr in Petersburg und er begibt sich auf eine Reise, quer durch Russland. Während seiner Reise trifft er in der Eisenbahn verschiedene Personen, die ihm alle ihre Lebensgeschichten erzählen.

Was mir gut gefallen hat, die Autorin wirft ein ziemlich gutes Bild auf das mittlerweile doch ziemlich zersplitterte und vielfältige Russland, mit all seinen absurden, grotesken und traurigen Facetten. Ansonsten konnte ich diesem Buch leider nicht viel abgewinnen. Die Erzählung geriet des Öfteren für mich ins Stocken und erinnerte mich stellenweise an einen schlechten Abklatsch von Jerofejews Klassiker "Die Reise nach Petuschki", wenn aber auch in einer weniger poetischen, dafür aber direkteren, kälteren Sprache. Nur bedingt für knallharte Russland-Fans empfehlenswert.

4/10

Suhrkamp; 2010; 9,90 €

Samstag, 22. Oktober 2011

Bernard Cornwell - Arthurs letzter Schwur


Finaler Band, dieser absolut großartigen, dreibändigen Reihe. Auch wenn sie schon etwas älter und in mehreren nicht unbedingt schönen Auflagen herausgekommen ist, überzeugt zumindest diese durch eine gute Aufmachung alle, die sich sowieso nicht sofort von der Geschichte mitreißen lassen.

Arthurs Herrschaft droht sich aufzulösen, denn bei der Schlacht  von Camlann scheint der Zerfall des Reichs immer näher zu rücken. Einzig zwei Männer können das Schicksal des Königs zum Guten wenden. Derfel, der treue Krieger Arthurs und auch Ich-Erzähler der kompletten Geschichte und natürlich Merlin, der gefürchtete Druide. Dreh- und Angelpunkt ist die Nacht vor Samhain, in welcher die Toten auf Erden wandeln. Merlin will die alten Götter genau in dieser Nacht mit einem alten Rital wieder einsetzen, einen königlichen Blutopfer, dem Sohn von Arthur und Guinevere.

Genauso wie in den vorherigen Bänden spielt der Konflikt zwischen der neuen Religion (Christentum) und den alten Göttern einen entscheidenden Einfluss. Wie auch schonmal geschrieben, wirft Cornwells Version dieser Geschichte einen anderen Blick auf das Geschehen, die ansonsten ziemlich geschönten Charaktere werden hier oftmals in einem anderen Licht dargestellt. Beispielsweise ist Merlin ein mürrischer, herrischer und auch hochgradig aggressiver alter Mann.

Auch hier gibts mal wieder 10/10 für die komplette Reihe. Spannend geschrieben, gut recherchiert und wahnsinnig mitreißend! Sollte jeder gelesen haben, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, ob ich mehr von der Uhtred-Saga begeistert bin, oder ob es mir die doch schon abgeschlossene Arthus-Saga mehr angetan hat. Danke Bernard Cornwell für einige wirklich spannende Stunden in einer anderen Welt!

10/10

Rowohlt; 2009; 9,95 €

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Momentum


Auch wenn man mich mittlerweile als einen kleinen Fan-Boy von Alex (ehemals Fall of Efrafa, Light Bearer) halten kann, find ich seine neue Band "Momentum" wieder einmal mehr als nur erwähnenswert.

Gebotem wird dem Hörer diesmal nichts epic-crustiges, nichts doom-lastiges, sondern richtig guter und schöner melodischer Hardcore mit leichten Crust und Post Rock-Anleihen und der natürlich unverwechselbaren Stimme des ehemaligen Fall of Efrafa-Sängers. Schneller und mit viel mehr Rohheit werden hier die Songs rausgehauen. Ok zugegeben, es ist trotzdem ein bisschen episch, ein bisschen schleppend aber selbstverständlich durchgängig super! Sehr gut, dass diese eine Person weiter Musik macht und auch so vielseitig in mehreren Bands aktiv ist.

Das Album, auch unter dem wohlklingendem Namen "Whetting Occam's Razor" bekannt, soll noch diesen Winter erscheinen. Netterweise kann man das komplette Album schon perfekt abgemischt von der Band hier downloaden.

Auch diesmal darf man sich über die Texte freuen, die mehr zu erzählen wissen, als die Standard-Hardcore-Texte über ausgelutschte "szenerelevante" Themen. Inhaltlich beschäftigen sich "Momentum", soweit ich das verstanden habe, mit Wilhelm von Ockham, einem berühmten Philosophen und Theologen aus dem Mittelalter. Um alle Texte genauer zu studieren, fehlt mir momentan noch die Zeit.

Anhören und eigene Meinung bilden!

Homepage
Facebook
Download

Dienstag, 18. Oktober 2011

Amélie Jackowski; Moritz Petz - Der Dachs hat heute schlechte Laune


Die Hauptfigur ist mürrischer, schlecht gelaunter Dachs, der jeden, der ihm auf seinem Weg zu Arbeit begegnet, anknurrt.  Seine Laune bessert sich langsam aber sicher, da er sich so ein bisschen abreagieren kann. Unglücklicherweise trifft dies nicht auf seine Freunde zu, welche doch ein bisschen beleidigt sind. Am Ende gibt es für alle verärgerten Freunde ein kleines "Schlechte-Laune-Fest", bei welchem doch alle Besucher wieder guter Laune werden. 

Ein wahnsinnig gutes Papp-Bilderbuch mit hervorragenden Illustrationen. Der grimmige und schlecht gelaunte Dachs ist perfekt umgesetzt, die Zeichnungen haben mich immer wieder zum Lachen gebracht. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene können bei diesem Werk Spaß haben. Gerade beim Vorlesen, lässt sich unheimlich viel mit der Grimmigkeit des Dachses anstellen.

Absolute Kaufempfehlung für alle mit Kindern ab 3 Jahren, welche nicht immer der besten Laune sind.

9/10

NordSüd; 2011; 8,95 €

Sonntag, 16. Oktober 2011

Jim Nisbet - Dunkler Gefährte


Jim Nisbet, ein Autor vom dem gesagt wird, er passt am Besten in das Genre des Noir-Thriller. Was ist Noir? Wikipedia sagt dazu: "... pessimistische Weltsicht, düstere Bildgestaltung und entfremdete, verbitterte Charaktere...". Das stimmt soweit auch. Ich mag solche Bücher. Andere Autoren die mir da noch einfallen und hier auch besprochen worden sind, sind Charlie Huston André Pilz und Ryu Murakami. Ob und wie weit sich diese selbst dem Noir zuordnen, ist mir nicht bekannt.

Aber zurück zu Jim Nisbet. Leider in Deutschland noch viel zu unbekannt. Schreibt sehr gut, spannend und auch mitreißend. Charaktere, welche die eigenen Nachbarn sein könnten. Geschichten, die keine großen Helden, sondern Menschen aus dem täglichem Umfeld hervorbringen, entspringen seinen Gedanken.

In "Dunkler Gefährte" geht es um den indisch-stämmigen und leider arbeitslosen Akademiker und Chemiker Banerjhee (BJ) Rolf und seinen Nachbarn, Toby Price, ein Drogendealer, Kiffer und lottosüchtiger Tagedieb. Nachdem Price politische Botschaften über seinen Pay-TV-Pornokanal empfängt, wird dieser seltsamerweise immer kommunikativer und zieht BJ immer tiefer in seine Geschäfte mit hinein.

Der Pulp Master-Verlag hat auf jeden Fall noch ein paar interessante Titel im Programm, die es sich vielleicht auch lohnen würde zu lesen. Jim Nisbet wusste auf jeden Fall schon einmal zu gefallen.

8/10

Pulp Master; 2009; 12,80 €

Freitag, 14. Oktober 2011

J.L. Bourne - Tagebuch der Apokalypse 2


Wie der Titel schon verrät, zweiter Teil der großartigen Zombie-Reihe um den namentlich unbekannten Soldaten. Merkwürdigerweise, wie auch beim 1. Teil, hat es auch hier eine gewisse Zeit gedauert, bis ich mich dazu aufraffen konnte, anfangen zu lesen. Wieder ein großer Fehler. Einmal angefangen, sind die annähernd 500 Seiten wie im Rausch verflogen.

Die Geschichte setzt genau da an, wo der erste Band aufgehört hat. Viel verraten möchte man nicht, zuviel würde man dem Leser vorneweg nehmen, wenn man hier auf den Inhalt eingehen würde. Was man verraten kann, die Zombie-Horden in Texas werden immer größer und bedrohlicher, der Überlebenskampf immer verzweifelter. Gerade die Ich-Erzählung des Tagebuchschreibers wirkt sich hier besonders intensiv und spannend aus.

Bis März 2012 muss man leider noch warten, bis man den finalen Band auf Deutsch lesen darf. Ich bin gespannt und hoffe, dass ich dann früher dazu komme. Zombie- und Endzeit-Fanatiker sollten, wenn sie den Namen J.L. Bourne lesen, unbedingt zugreifen, selbstverständlich erst mit dem 1. Teil!

9/10

Heyne; 2011; 8,99 €

Dienstag, 11. Oktober 2011

Tana French - Grabesgrün


Ein kleines Mädchen, aufgebahrt und geopfert auf dem antiken Opferaltar einer Ausgrabungsstätte. Die beiden jungen Dubliner Ermittler Cassie Maddox und Rob Ryan machen sich an die Aufklärung des Falls. Was Cassie nicht weiß, Rob hatte vor vielen Jahren selbst ein furchtbares Erlebnis im Wald, nahe dieser Ausgrabungsstätte. Erinnerungen verschmelzen mit der Gegenwart.

Ich habe keine Ahnung warum Tana French erst mit dem 2. Teil der Krimi-Reihe "Totengleich" bekannt wurde, bzw. weitaus bessere Absatzzahlen mit dem 2. Teil erzielte. Liegt aber wahrscheinlich daran, dass "Grabesgrün" kein wirklich gutes Buch ist. Auch der hier ziemlich hochgelobten Sprache kann ich wenig besonderes abgewinnen. Andere Autoren des Genres liegen definitiv nicht unter dem "Niveau" Tana Frenchs.

Spannung lies sich leider auch ein bisschen vermissen, da es eigentlich hauptsächlich um das (Vor-)Leben der Hauptprotagonisten geht und der Kriminalfall, die eigentliche Handlung, eher in den Hintergrund rückt. Schade eigentlich, die Geschichte hatte auf jeden Fall Potential.

3/10

Fischer;  2009; 8,95 €

Samstag, 8. Oktober 2011

Lena Gorelik - Lieber Mischa


Lena Gorelik verfasst mit "Lieber Mischa" ein Buch an ihren Sohn, in dem sie ihn über das Judentum, ihre Auslebung der Religon, der Verhaltensweisen, den Vorurteilen und der angeborenen Merkmale und mütterlichen Fürsorge aufklären will.

Im Großen und Ganzen war das Buch gut, aber irgendwie hat sich dann doch einiges wiederholt. Auch die an den Rand geschriebenen Zusatzinformationen und Kommentare wussten anfangs noch zu gefallen, wurden aber in Laufe des Buches immer nerviger. Vor allem, wenn man wegen jedem Kommentar in seinem Lesefluss unterbrochen wird, zumal diese auf annähernd jeder Seite auffindbar sind.

Ansonsten wusste Lena Gorelik durch Witzigkeit, einer guten Portion Selbstironie und einen nicht immer ernsten Blick auf das Judentum zu überzeugen. Ihre Verbesserungsvorschläge bezüglich der Religionsausübung sollten sich zumindest gläubige Menschen durch den Kopf gehen lassen.

Wer sich für Vorurteile gegenüber und generell für Juden interessiert und durchaus Kritik an der bisherigen Ausübung seines Glaubens empfindet, sollte dieses mit gewitzter aber auch professioneller Leichtigkeit geschriebene Buch lesen.

7/10

Graf; 2011; 18,- €

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Perry Rhodan - Sternenozean Teil 2: Das Geheimnis der Mascantin


Wie zu erwarten hat die Reihe ordentlich Schub bekommen. Wurde man in der ersten Folge eher noch gemütlich ins Thema und die Geschichte hineingeleitet, beginnt zumindest mit dem Geheimnis der Mascantin mehr Action in das Hörspiel einzufließen.

Kantirans geliebte ist tot. Ermordet. Die Spur führt ihn zu einem Zoohändler, der sich bald zu Kantirans einzigem Vertrautem heraus kristallisiert. Er begibt sich auf die Suche nach dem Mörder und gelangt bald in den höchsten Kreisen Arkons an. Schlüsselfigur scheint Ascari da Vivo zu sein, die Kantiran schon seit Kindheitstagen kennt.

Macht wahrlich Lust auf mehr! Der Erzählstrang ist gut und lässt einen die Story hautnah miterleben!


8/10

Bastei Lübbe; 2006; 7,99 €; Spielzeit: 73 Min.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Charlie Huston - Ausgesaugt


Endlich, was hab ich auf dieses Buch gewartet. Der fünfte und somit auch letzte Teil der Reihe um Joe Pitt, den gewalttätigen, kettenrauchenden aber dennoch sympathischen Killer.

Es wird aufgeräumt. Fast alle wichtigen Charaktere aus den vorangegangenen Teilen treten wieder auf, der Virus wird nahezu erklärt und die Welt scheint schlussendlich im Chaos zu versinken. Eins kann man versprechen: Blutig, aber auch dramatisch, wird es auf jeden Fall.

Es wird gefoltert, geprügelt und gemordet. Fans der bisherigen Bücher werden nicht entäuscht. Das alles kombiniert mit Hustons schwarzem und trockenem Humor lässt einen einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Das schlimme daran, einmal angefangen, ist der Spaß nach ein paar Stunden schon wieder vorbei.

Auch glaube ich, dass ich mich ein bisschen in Charlie Huston verliebt habe. Würde er vor mir stehen, ich würde ihn mit großen Augen anschauen und peinliche Liebesbekundungen vor mich hin stammeln. Dieser Mann hat mir seit seiner Entdeckung einige vergnügliche Stunden beschert.

Deswegen erhält "Ausgesaugt" als finaler Teil der Joe-Pitt-Reihe auch erstmals volle Punktzahl. Danke, besser kann ein Finale nicht sein!

10/10

Heyne; 2011; 8,99 €

Montag, 3. Oktober 2011

Ryu Murakami - In der Misosuppe


Nachdem mich "Piercing" mehr als nur begeistert hatte, musste auch ein früheres Werk Murakamis folgen.  Vorneweg, "In der Misosuppe" konnte mich leider längst nicht so fesseln wie "Piercing", ist aber dennoch ein guter, wenn auch ziemlich schockierender und ekliger Roman.

Kenji führt Touristen durch die Amüsiermeilen von Tokio. Eines Tages wird er von dem seltsamen Amerikaner Frank angeheuert, diesen durch die verschiedensten Sexclubs als Übersetzer und Verhandler zu begleiten. Der ansonsten ziemliche coole Kenji fällt in Franks Umgebung eher in eine nervöse Stimmung, die sich im Laufe der Gesichte immer mehr in  Unbehagen wandelt. Als immer mehr mysteriöse Morde geschehen, versucht Kenji sich dem allumfassenden Einfluss Franks zu entziehen.

Teilweise sehr schockierend, schon fast "splatterhaft" geschrieben, lässt einen das Buch mehrmals doch ziemlich schlucken. Speziell eine Szene, in der ein Killer seinem Opfer die Nase abfackelt, brennt sich einem doch ins Gedächtnis. Auch überrascht Murakami wieder, als er ca. 50 Seiten vor Ende des Buches, als man denkt, alles wär schon vorbei, tiefer in die Psyche der Hauptprotagonisten eindringt und deren Motive erläutert. Gut, aber leider nicht ganz so gut wie "Piercing".

7/10

Kiepenheuer & Witsch; 2006; 8,95 €