Samstag, 23. Juli 2011

Wenedikt Jerofejew - Die Reise nach Petuschki


Wenja, der zufällig den gleichen Namen wie der Autor hat, beginnt eine 120 km lange Zugreise von Moskau nach Petuschki. Dieser russische Klassiker beschreibt genau einen Tag im Leben des Alkoholikers und Ich-Erzählers.

Er fährt nach Petuschki um seine Geliebte zu treffen, raus aus dem düstern Moskau, rein ins sogenannte "Paradies auf Erden". Alkohol fließt auch reichlich, so vermischen sich die immer surrealer werdenden Erzählungen mit den eigenen Gedanken und der Realität.

Ein Buch, dass von seinen erzählten Geschichten lebt. Jerofejew lässt durch den Trunkenbold Wenja sogar stellenweise Kritik am Sowjetsystem aufkommen. Nahezu poetisch erzählt, fühlt man sich beinahe selbst gegenüber Wenja im Zug sitzen und ihm bei seinen Geschichten zu lauschen. Ein stellenweise groteskes, witziges, vulgäres, aber auch immer wieder lesenswertes Buch, bei dem sich der Autor auch ab und an mit Zitaten der großen Weltliteratur aushilft.

9/10

Piper; 2009; 8,95 €

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