Samstag, 2. Juli 2011

Arno Schmidt - Leviathan und Schwarze Spiegel


Ein Buch, welches zwei frühe Werke von Arno Schmidt beinhaltet. "Leviathan" und "Schwarze Spiegel" sind zwei Erzählungen des Autors, in welchen er seine Erfahrungen während des 2. Weltkriegs verarbeitet.


Leviathan:
Kurze, knapp 40seitige Erzählung und auch die erste Publikation von Arno Schmidt.
Inhaltlich geht es um das Erlebnis und die Verarbeitung der letzten Kriegstage 1945. Eine Schar Verlorener hat sich in einen Güterwaggon geflüchtet, der auch noch auf einer zerstörten Brücke hängenbleibt. Die Insassen befinden sich zwischen Leben und Tod, zwischen Himmel und Erde.

Schwarze Spiegel:
Schon etwas ausführlicher, entwirft Arno Schmidt hier ein Endzeitszenario, bei welchem sich anfänglich zumindest noch eine Person allein auf die Suche nach anderen Überlebenden und macht. Allein, verloren auf der Welt, in einer postapokalyptischen Stimmung bewegt sich die Hauptfigur durch Deutschland, sucht Nahrung, Muniton, Schutz und Zufluchtsorte.


Sprachlich exzellent, schwarzhumorig und mit wahnsinnigem Hintergrundwissen in den Erzählungen, ist Arno Schmidt ein Autor, den man zwar nicht unbedingt beim ersten Lesen begreift, bzw. alles entdeckt, sondern der immer wieder dazu einlädt, reinzublättern, nachzuschauen und nachzulesen. Beim ersten Mal Lesen kann man, glaube ich, auch nicht alles erfassen. Dafür schreibt Arno Schmidt einfach zu verworren, schweift oft ab, bringt einem aber unheimlich viel beim Lesen bei.

8/10

Fischer; 1974; 7,95 €

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