Sonntag, 15. Januar 2012

Irvine Welsh - Crime


Ich wollte schon immer mal was von dem Autor lesen. Bekannt dürfte er vor allem durch seinen Roman Trainspotting und den gleichnamingen Film sein.

Der schottische Inspektor Ray Lennox fliegt mit seiner Verlobten Trudi nach Florida, um nach einem mentalen Zusammenbruch in Edinburgh wieder auf die Beine zu kommen und seine Hochzeit zu planen. Der letzte Fall, der Mord und die Vergewaltigung an einem Mädchen, hatte ihm doch schwer zugesetzt. Trudi, nichts anderes als die Hochzeit im Kopf, geht Ray ziemlich auf die Nerven, der schon bald ohne sie um die Häuser zieht und am Ende einer Nacht voller Alkohol, Koks und schlechtem Sex auf die zehnjährige Tianna trifft, die Tochter einer der Feierbekanntschaften. Schnell wird ihm klar, dass Tianna auch ein Opfer sexueller Gewalt ist. Lennox nimmt das Mädchen mit auf eine Flucht quer durch Florida, wild entschlossen, sie vor weiterem sexuellen Missbrauch zu schützen. Doch kann er das überhaupt, oder verfolgt ihn immer noch sein letzter Fall in Edinbourgh...

"Crime" ist ein spannender Krimi, mit einer doch sehr schwierigen Thematik. Über Kindesvergewaltigungen, Pädophile und Kindesmissbrauch möchte man doch nicht immer lesen. Hätt ich nicht blind zugegriffen, wär wohl dieses Buch ungelesen im Regal verschwunden. So hat es einen dann aber doch in seinen Bann gezogen. Der drogensüchtige, alkoholsüchtige und hochgradig depressive Anti-Held und Cop ist einfach eine Figur, die man gerne verfolgt. Einzig die Passagen in der Vergangenheit, der Abhandlung des Mordfalls mit Vergewaltigung des kleinen Mädchens in Schottland, hätten besser geschrieben sein können. Im Gegensatz dazu liest sich die rasante Jagd nach dem amerikanischen Pädophilenring wie lupenreines Koks. Wem das Thema zu heftig ist, sollte die Finger davon lassen, alle anderen: Zugreifen!

9/10

Kiepenheuer & Witsch; 2011; 19,99 €

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