Als ich neulich in Meersburg war und mir die wirklich schöne Stadt angeschaut habe, konnte man natürlich auch nicht am Museum vorbeilaufen und den ehemaligen Wohnsitz von Anette von Droste-Hülshoff übersehen. Damit ich eine weitere Lücke meiner literarischen Klassiker schließen konnte, musste "Die Judenbuche" daran glauben.
Der Jude Aaron wird unter einer Buche im Wald ermordet. Verdächtigt wird Friedrich Mergel, ein Junge aus dem nahegelegenen Dorf. Der arme und trotzdem hochverschuldete Friedrich flieht vor der Anklage mit seinem ihm ergebenen Gefährten Johannes außer Lande. Jahre später kehrt ein müder Wanderer ins Dorf zurück und berichtet, was damals geschehen ist.
Ich muss sagen, überzeugen konnte mich dieses Buch leider nicht. Selbst wenn es auch nur eine kurze Erzählung ist, es sind zu viele Zeitsprünge ohne Kennzeichnung verarbeitet worden. Man weiß manchmal gar nicht, in welcher Entwicklungsphase der Hauptfiguren man ist. Auch die Sprache war an manchen Stellen ein bisschen holprig. Klar, "Die Judenbuche" gibt es bereits seit 1842, aber auch andere Bücher aus dieser Zeit, lassen sich weitaus besser lesen.
4/10
Anaconda; 2006; 2,95 €
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