Ich mag Russland. Ich mag Bücher über Russland. Roman Sencin macht genau das, er schreibt ein Buch über Russland, die dortigen Menschen und selbstverständlich über den Vodka.
"Minus" spielt im sibirischen Minusinsk. Eine Stadt mitten in der Provinz. Roman, 25, Kulissenschieber, lebt in einer heruntergekommenen Mietskaserne und träumt, zusammen mit seinen Saufkumpanen und Bekannten, von einem besserem Leben. Minus heißt auch der dort erhältliche, billige Vodka und ist gleichzeitig ein Symbol für die Hoffnungslosigkeit und die völlige Stagnation. Das Buch erzählt von den Menschen aus dieser rauen und schäbigen Region, ironisch, authentisch, schonungslos, aber auch verständnisvoll.
Mir hats gefallen. Sencin beschwört ein ziemlich düsteres Bild der Menschen und Situation vor Ort, geprägt von der allgemeinen politischen Stimmung und Tristesse in Russland. Einziger Wermutstropfen, "Minus" ist leider nicht mehr neu erhältlich. Auf den üblichen Gebrauchtbuchseiten finden sich aber genügend erschwingliche Angebote.
7/10
DuMont; 2003; vergriffen
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