Donnerstag, 2. Juni 2011

Robert Musil - Die Verwirrungen des Zöglings Törleß


Der erste Roman von Robert Musil, bereits 1906 erschienen.

Mit Hilfe psychologischer Darstellung der Pubertät von vier Schülern in einem österreichischen Internat, versucht der Autor modellhaft die autoritären Gesellschaftsstrukturen widerzuspiegeln. Der junge Törleß ist die zentrale Figur, welche sich mit der Selbstfindung seiner Persönlichkeit beschäftigt, zwischen Rationalität und Emotionalität sowie zwischen Intellektualismus und mystischer Welterfahrung.

Den Leser erwartet ein nicht unbedingt leicht zugängliches Werk über Machtspielchen, physischen und psychischen Sadismus, sexuelle Demütigung und die Selbstfindung der vier Hauptpersonen in einem gruppendynamischen Mechanismus. Ein Buch, dass beschreibt wie tief Menschen sinken können und doch irgendwann von ihrem Gewissen gebremst werden können. Wie Menschen sich in Extremsituationen verhalten können und dabei Ethik und Moral vergessen.

Man muss sich erstmal an die philosophischen Ausschweifungen Musils und den komplexen Handlungsstrang gewöhnen um diesen Klassiker in seiner gänzlichen Bedeutung erfassen zu können.

6/10

Rowohlt; 1989; 6,95 €

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