Freitag, 29. Juli 2011
Andrea Camilleri - Der zerbrochene Himmel
Das Buch, wird aus der Sicht des kleinen sizilianischen Jungen Michilino geschrieben, welcher gerade erst sechs Jahre alt ist. Es spielt im Jahre 1935, in welchem natürlich der Nationalsozialismus noch ein großes Thema ist. Selbstverständlich darf dann, speziell in Italien, auch Mussolini nicht fehlen. Dieser Roman beschreibt, wie der kleine Michilino mit der chaotischen Gemeinschaft der Erwachsenen und ihren unverständlichen Antworten auf ernst gestellte Fragen umgeht, seien es politische, gesellschaftliche oder persönliche.
Was bis hierhin noch wirklich gut klingt, stellt sich im Laufe des Buches als gar nicht mehr so schön heraus. Was Camilleri hier abliefert, sprengt wohl alle Grenzen des guten Geschmacks. Die stellenweise schon ziemlich starken pädophilen Ausprägungen sind mir dann doch zu viel. Die Hauptfigur, Michilino, ist erst sechs (6!) Jahre alt, hat aber schon ein äußerst stark ausgeprägtes Sexualempfinden, bzw. lässt Andrea Camilleri um dieses Kind herum eine äußerst sexuell geladene Geschichte entstehen und geht hierbei auch desöfteren zu sehr ins Detail.
Einen extra Punkt gibt es noch für die schöne und wirklich gut zu lesende Sprache, ansonsten würde ich niemandem empfehlen, dieses Buch zu lesen, auch wenn andere Werke des Autors durchaus ansprechend und weitaus besser sind.
Labels:
2. Weltkrieg,
2/10,
Generationenkonflikt,
Geschlechterrolle,
Italien,
Roman,
Sizilien
Donnerstag, 28. Juli 2011
Kathryn Lasky - Die Entführung
Der erste Teil der "Legende der Wächter"-Reihe von Kathryn Lasky, welche auch schon realtiv erfolgreich verfilmt wurde.
Die Entführung ist der Einstieg in das Eulen-Abenteuer. Der junge Schleiereulerich Sören wird wird aus der Geborgenheit seines Nestes entführt. Er landet in einer straff durchorganisierten Schule für verwaiste Eulenkinder, welche ihre Zöglinge zu finsteren Zwecken ausbilden. Doch Sören plant zu fliehen. Eines Tages gelingt ihm mit seiner Freundin Gylfie die Flucht, um die Eulenritter von Ga'Hoole zu finden und sich ihnen anzuschließen.
Ich war überrascht von der guten und interessanten Geschichte. Kann sogar für Erwachsene spannend sein, da die Sprache recht ansprechend ist und nicht zu kindlich wirkt. Empfohlen wird das Buch ab 10 Jahren.
7/10
Ravensburger; 2010; 14,95 €
Mittwoch, 27. Juli 2011
Lina Ben Mhenni - Vernetzt euch!
Ein kurzer, aber dennoch guter und nachdenklich machender Bericht, einer jungen Bloggerin aus Tunesien, welche aktiv zum Fall des diktatorischen Regimes beigetragen hat. Den Leser erwartet hier ein Bericht, über die Zeit, während die tunesische Regierung auch durch Druck aus dem Internet zum Fall gebracht wurde und der Diktator Ben Ali vertrieben wurde. Ein Buch, dass einen darauf aufmerksam machen soll, sich politisch zu engagieren und auch zu vernetzen.
Der Satz, welcher wohl am besten die Intention dieses Buches, als auch die Gedanken der Verfasserin wiedergibt, war "Wir träumen alle von einer Welt ohne Folter, ohne Zensur, ohne Gewalt, wir träumen alle von allgemeiner Chancengleichheit.".
Man kommt sich mit seinem Blog und seinen eigenen Beiträgen, dann manchmal doch etwas schlecht vor, da man wenig bis überhaupt gar nicht die gesellschaftlichen und politischen Umstände protokolliert und anprangert, anstatt aktiv in dieses Geschehen einzugreifen. Zum Glück gibt es Leute wie Lina Ben Mhenni, die sich aktiv, auf allen verschiedenen Online-Plattformen, dafür eingesetzen unsere gesamte Welt lebenswerter zu machen.
8/10
Ullstein; 2011; 3,99 €
Labels:
8/10,
Aktuelles Zeitgeschehen,
Essay,
Sachbuch,
Tunesien
Dienstag, 26. Juli 2011
George R. R. Martin - Der Thron der Sieben Königreiche
So endlich der dritte Band, dieser grandiosen Fantasy-Saga. Mittlerweile musste ich auf die unsagbar hässliche, alte Auflage zugreifen, da ich keine Lust mehr hatte so lange auf die neuen Auflagen zu warten.
Etwas umständlich war der Umstieg leider auch, da in der alten Auflagen die Namen der Personen als auch Tiere und Orte größtenteils in der Originalsprache gelassen wurden und man sich erst an die neuen Bezeichnungen gewöhnen musste. Ich empfehle entweder gleich komplett die "alte" Übersetzung zu lesen oder bei der Neuen zu bleiben. Auch wenn es fast untragbar scheint, sich diese wahnsinnig schlimm gestalteten Bücher ins Regal zu stellen. Ich frage mich, was sich Blanvalet dabei wohl gedacht hatte.
Inhaltsmäßig gehts genauso lückenlos weiter wie erwartet, die Geschichte bleibt einfach wahnsinnig gut und spannend. Ansonsten möchte ich nicht viele Worte dazu verlieren, um niemandem zuviel vom Inhalt zu verraten.
George R. R. Martin hat mit "Das Lied von Eis und Feuer" wohl wirklich eine der besten Fantasy-Sagas unserer Zeit geschrieben, bzw. schreibt noch immer daran. Wer es nicht so mit dem Lesen haben sollte, dem empfehle ich die "Game of Thornes" HBO-Serie.
9/10
Blanvalet; 2000; 12,- €
Labels:
9/10,
Das Lied von Eis und Feuer,
Drachen,
Fantasy,
Mittelalter
Sonntag, 24. Juli 2011
Casper
Auch, wenn man sich auf Hardcore/Punk-Foren rumtreibt, kommt man an Casper nicht vorbei, der dort entweder selbst Werbung für sich macht oder dort durch die mittlerweile aufgelöste Hardcore-Band "Not Now Not Ever" durchaus Interesse erzielt. Wer's nicht kennen sollte, besorgt euch das Demo! Sehr, sehr guter melodischer Hardcore.
Wieder zurück zum Thema: Absoluter Wahnsinn, was Casper mit XOXO da abgeliefert hat. Allein die fertige Stimme, der Mix von HipHop mit Indiesound, die abartige Depression, die Casper zu haben scheint und die durchaus gelungenen Texte machen dieses Album richtig gut. Was man bemerken muss, das hier ist kein Gangster-Rap der sich um Bitches (Entschuldigung!) und Party dreht, kein "Gute-Laune-Rap", sondern eher die Verarbeitung der persönlichen Probleme und Ängste. Das "harte" Image des HipHop's scheint durch Casper angekratzt zu werden. Auch weg vom klassischen DJ wird hier eher mit Band gearbeitet. Trifft genau meine Hör-Nerven zur Zeit.
Momentan bin ich mir noch unschlüssig, welches der beste Track unter den 13 wirklich guten Titeln ist, aber "Alaska" und "Michael X" bewegen sich an der Spitze. Einzig auf die beiden Feature-Gäste hätte verzichtet werden können. "Thees Uhlmann" (Tomte) kann ich einfach persönlich nicht ab, bzw. halte seine Stimme für eine der nervigsten Stimmen aller Zeiten und vom talentbefreitem "Marteria" will ich erst gar nicht anfangen.
Was auch schön ist, zur Platte gabs ein Shirt, leider viel zu groß, deswegen bei Ebay zu Gold gemacht. Wahnsinn, was manche Leute bereit sind, auszugeben.
Auch wenns für den Blog hier ein bisschen ungewöhnlich ist, hört mal rein!
Homepage
Samstag, 23. Juli 2011
Wenedikt Jerofejew - Die Reise nach Petuschki
Wenja, der zufällig den gleichen Namen wie der Autor hat, beginnt eine 120 km lange Zugreise von Moskau nach Petuschki. Dieser russische Klassiker beschreibt genau einen Tag im Leben des Alkoholikers und Ich-Erzählers.
Er fährt nach Petuschki um seine Geliebte zu treffen, raus aus dem düstern Moskau, rein ins sogenannte "Paradies auf Erden". Alkohol fließt auch reichlich, so vermischen sich die immer surrealer werdenden Erzählungen mit den eigenen Gedanken und der Realität.
Ein Buch, dass von seinen erzählten Geschichten lebt. Jerofejew lässt durch den Trunkenbold Wenja sogar stellenweise Kritik am Sowjetsystem aufkommen. Nahezu poetisch erzählt, fühlt man sich beinahe selbst gegenüber Wenja im Zug sitzen und ihm bei seinen Geschichten zu lauschen. Ein stellenweise groteskes, witziges, vulgäres, aber auch immer wieder lesenswertes Buch, bei dem sich der Autor auch ab und an mit Zitaten der großen Weltliteratur aushilft.
9/10
Piper; 2009; 8,95 €
Labels:
9/10,
Alkoholismus,
Klassiker,
Roman,
Russland
Mittwoch, 20. Juli 2011
Beyond Pink
Ich hasse es, wenn man auf Plakaten, Flyern oder sonstigen Ankündigungen von "female-fronted", "all-girl-band" oder Ähnlichem liest. Da scheint die doch ach so emanzipierte, feministische und anti-sexistische "Szene" desöfteren hinterher zu hinken und sich doch den, leider, gegebenen gesellschaftlichen Umständen anzupassen.
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei Beyond Pink um fünf Damen aus Schweden, genauer gesagt Malmö, welche schönen, klassischen 80er Hardcorepunk machen. Das Rad wird hier zwar nicht neu erfunden, aber mir gefällt die Intensität und die Wut der Songs ziemlich gut. Vielleicht spielen auch die teilweise schwedischen Texte eine Rolle. Schöne Sprache!
Die Band scheints schon etwas länger zu geben, schaut man sich allein mal die Discografie an. Dass sie hierzulande noch nicht allzu bekannt sind, liegt wohl an den fehlenden Touren durch europäische Länder. Allzu oft kam man noch nicht in den Genuss, die Band hier bestaunen zu können, obwohl in den letzten Jahren die Reisebereitschaft doch zugenommen hat.
Wer sich ein Bild davon machen möchte, hier gibts auch ein schönes Video zum anhören und anschauen, zwar ein bisschen verspult, aber mir gefällts. Anhören und gutfinden!
Mehr unter:
MyspaceMontag, 18. Juli 2011
James Stokoe - Orc Stain 1
Guter Erstling von James Stokoe, welcher mich auf Anhieb sofort angesprochen hat. Schön auch, alles stammt aus einer Feder; Bilder, Texte und Kolorierung wurden komplett vom Autor gemacht.
Thematisch dreht es sich um Orks, wie der Name auch schon vermuten lässt. Ein bisschen gewalttätig, ein bisschen obszön, eigentlich genau was man von orkischen Verhaltensweisen erwartet.
Was mir nicht so gut gefallen hat, teilweise finde ich die Zeichnungen viel zu bunt und damit ein bisschen zu unübersichtlich, auch die stelleweise obszönen Darstellungen liegen mir nicht ungedingt. Ansonsten gefällts mir, auch die Story lässt auf mehr hoffen. Wird auf jeden Fall in Zukunft im Auge behalten.
Der erste Band kann online umsonst gelesen werden, was ich gerade zum reinschnuppern äußerst begrüße. Natürlich aber auf Englisch. Zum kaufen gibts das Ganze selbstverständlich auch, wem die digitale Betrachtung nicht liegt, kann eigentlich überall den Band auch als TB bestellen.
6/10
Image Comics; 2010; 12,60 €
Sonntag, 17. Juli 2011
Joachim Seidel - HimbeerToni
Altpunk Anton "HimbeerToni" Hornig hat viele Probleme. Eigentlich sollte dieses Wochenende das 25jährige Jubiläum seiner Punkband Remo Smash gefeiert werden. Aber wie das Leben so spielt, gibts auf einmal ziemlich viele Probleme. Seine Freundin Ada möcht eine Familie gründen, Holgi, einer der Bandmitglieder, hat sich in krumme eBay-Geschäfte verstrickt, Kurtchen ist unglücklich verliebt und Herr Blümchen plant einen dreisten Coup.
Stellenweise ganz amüsant und witzig erzählt Joachim Seidel von den Ängsten großer Jungs älter zu werden und Freundschaft. Leider hat das Buch zu viele Längen. Spielen sich ab und an doch ziemlich lustige Geschichten ab, überwiegen doch die Passagen, in denen man das Buch einfach hinter dem nächsten Schrank verschwinden lassen möchte.
4/10
Piper; 2010; 8,95 €
Donnerstag, 14. Juli 2011
Jason Starr - Stalking
Ein Buch, irgendwo zwischen Roman und Psychothriller.
Mit dem Blick über das Geschehen schildert Jason Starr die Geschichte der jungen, attraktiven Katie, deren neuer Freund Andy ziemlich bald ermordert wird. Wie es der Zufall so will, tritt kurz nach dem Mord an Andy, Peter Wells, ihr alter Schulfreund, in Katies Leben. Dieser versucht sie zu trösten, bis Katie merkt, dass Peter die ganz große Liebe in ihr sieht.
Was sehr gut gefallen hat, die Schilderung aus zwei Perspektiven, einerseits die Sicht der ein bisschen naiven Katie, andererseits die Sicht des krankhaften Stalkers Peter. Dieser Wechsel und vorallem die zwei Blickwinkel auf die gleichen Situationen bringen wirklich Leben ins Buch und sind sehr interessant zu betrachten.
Leider konnte sich die Spannung nicht ganz bis zum Ende durchziehen. Gerade auf den letzten Seiten verliert das Buch stark an Spannung. Der bisherige Handlungsstrang bleibt vorhersehbar, die Geschehnisse, die man erwartet treten ein und für mich wirkte das Ende doch ein bisschen überhastet. Schade, dieses Buch hatte wirklich vielversprechend angefangen. Trotzdem kann man, wenn man will, hier einen Leseversuch wagen, sprachlich fand ich es trotz der oben erwähnten Mängel, sehr gut ausgearbeitet.
Mit dem Blick über das Geschehen schildert Jason Starr die Geschichte der jungen, attraktiven Katie, deren neuer Freund Andy ziemlich bald ermordert wird. Wie es der Zufall so will, tritt kurz nach dem Mord an Andy, Peter Wells, ihr alter Schulfreund, in Katies Leben. Dieser versucht sie zu trösten, bis Katie merkt, dass Peter die ganz große Liebe in ihr sieht.
Was sehr gut gefallen hat, die Schilderung aus zwei Perspektiven, einerseits die Sicht der ein bisschen naiven Katie, andererseits die Sicht des krankhaften Stalkers Peter. Dieser Wechsel und vorallem die zwei Blickwinkel auf die gleichen Situationen bringen wirklich Leben ins Buch und sind sehr interessant zu betrachten.
Leider konnte sich die Spannung nicht ganz bis zum Ende durchziehen. Gerade auf den letzten Seiten verliert das Buch stark an Spannung. Der bisherige Handlungsstrang bleibt vorhersehbar, die Geschehnisse, die man erwartet treten ein und für mich wirkte das Ende doch ein bisschen überhastet. Schade, dieses Buch hatte wirklich vielversprechend angefangen. Trotzdem kann man, wenn man will, hier einen Leseversuch wagen, sprachlich fand ich es trotz der oben erwähnten Mängel, sehr gut ausgearbeitet.
6/10
Diogenes; 2009; 11,90 €
Mittwoch, 13. Juli 2011
Inci Y. - Erstickt an euren Lügen
Schon ein etwas älterer Erfahrungsbericht, von einer Türkin über ihr bisheriges Leben und ihre Schicksalsschläge, nun mittlerweile mit neuem Cover.
Die wahre Geschichte, natürlich unter einem Pseudonym verfasst, spielt nicht nur in Deutschland, sondern streckenweise auch in der Türkei. Es erwartet den Leser ein erschütternder und traurig machender Bericht, der die Unterdrückung der Frau, gerade in islamischen Ländern, versinnbildlicht.
Das Buch liest sich erstaunlich gut, beinahe romanhaft. Man fiebert mit dem traurigen Leben der Hauptperson mit, wie sie gegen die Zwänge und gegen die Unterdrückung durch Familie und Religion ankämpft. Die Themen Zwangsehe und Gewalt, Verfolgung, Lieblosigkeit und Unterdrückung bestimmen und beschreiben eigentlich ganz gut den Inhalt.
Was man im Hinterkopf behalten muss, nicht alle Menschen, speziell in der Türkei, sind solch schlimme Personen, wie hier dargestellt. Verallgemeinerung war noch nie richtig oder gut.
7/10
Piper; 2006; 9,95 €
Labels:
7/10,
Erfahrungsbericht,
Geschlechterrolle,
Gewalt,
Türkei
Montag, 11. Juli 2011
Charlie Huston - Das Clean Team
Zweiter, auch wieder reihenunabhängiger Roman von Charlie Huston, welcher wohl auch wieder auf eine Reihe ausgelegt ist. Bisher ist davon aber noch keine Fortsetzung erschienen.
Web, 29, desillusionierter Loser. Er lebt bei und auf Kosten von seinem besten Freund Chev, der langsam aber sicher die Geduld mit ihm verliert. Doch als Web einen Job bei Po Sin annimmt, verändert sich alles für ihn. Po Sins Firma kümmert sich um Tatortreinigung, die Entfernung der Blut-/Fäkalien- und sonstigen Reste, die nach dem Tod übrig bleiben. Als Web mitten in der Nacht einen Anruf mit Jobangebot erhält, verdichtet sich die Geschichte und er wird immer tiefer in die absurden Geschehnisse hineingezogen.
Wieder absolut klasse. War ich von "Killing Game" doch etwas enttäuscht, wurde hier alles richtig gemacht. Absolut Hollywood-reife Kunst. Ein actiongeladenes, spannendes und gewalttätiges Meisterwerk. Wer Ablenkung vom Alltag sucht und schnelle Literatur mag, findet mit Charlie Huston seinen Meister.
9/10
Heyne; 2009; 8,95 €
Samstag, 9. Juli 2011
Ian Rankin - Ein kaltes Herz
Die Geschichte wird vom dem geistig etwas zurückgebliebenen Gravy erzählt. Gravy arbeitet, wie der Name schon sagt, auf dem Friedhof. Als eines Tages sein bester Freund Benyi, tödlich verletzt und mit einem Auto voller Geld auftaucht, macht sich Gravy auf die Suche nach dem Eigentümer. Schnell gerät er dabei selbst in Gefahr.
Sprachlich etwas holprig, ich weiß nur noch nicht, ob die Übersetzer Mist gebaut haben, oder ob Ian Rankin wirklich etwas merkwürdig schreibt. Gerade wegen der sprachlichen Ausführungen wird wohl in Zukunft auf diesen Autor verzichtet, obwohl die Geschichte eindeutig vielversprechend war.
Auch die Figuren und die Handlung waren etwas dürftig ausgearbeitet, was wohl laut einigen anderen Rezensionen sonst nicht der Fall ist. Trotzdem hat sich keine Lust entwickelt in naher Zukunft ein anderes Werk des Autors zu lesen.
Sprachlich etwas holprig, ich weiß nur noch nicht, ob die Übersetzer Mist gebaut haben, oder ob Ian Rankin wirklich etwas merkwürdig schreibt. Gerade wegen der sprachlichen Ausführungen wird wohl in Zukunft auf diesen Autor verzichtet, obwohl die Geschichte eindeutig vielversprechend war.
Auch die Figuren und die Handlung waren etwas dürftig ausgearbeitet, was wohl laut einigen anderen Rezensionen sonst nicht der Fall ist. Trotzdem hat sich keine Lust entwickelt in naher Zukunft ein anderes Werk des Autors zu lesen.
4/10
Goldmann; 2010; 6,95 €
Freitag, 8. Juli 2011
Caine - Teil 4: Dunkelheit
Die Ereignisse in Cisco werden immer dramatischer. Caine wird von den Kyan'Kor auf ihren Heimatplaneten gebraucht, wo schreckliche Geschehnisse den mächtigen Kämpfer Setho und Torrkan beunruhigen.
Mehr und mehr kristallisiert sich auch der eher raubeinige Cop Kilkenney als heimliche 2. Hauptfigur heraus, der mit seinen Ermittlungen immer tiefer in die geheimnisvollen Entführungen verstrickt wird.
Was will man noch viel zu dieser Reihe sagen, gefällt mir sehr gut, leider hat der Lausch Verlag mittlerweile seine Hörspielproduktion für Erwachsene eingestellt. Deshalb wird die Caine-Reihe wohl auch bei den bisherigen 10 Teilen bleiben. Dieser Teil ist wieder ein kleines bisschen besser, als der Dritte. Bin mal gespannt wie die Geschichte ausgeht!
7/10
Lausch; 2007; 9,95 €; Spielzeit: 57 Min.
Labels:
7/10,
Caine,
Fantasy,
Hörspiel,
Science Fiction
Dienstag, 5. Juli 2011
Ryu Murakami - Piercing
Der junge Grafikdesigner Kawashima steht schweißgebadet, mitten in der Nacht, mit einem Eispickel vor dem Bettchen seiner neugeborenen Tochter. Das Verlangen, ihr den Eispickel in den Hals zu rammen lässt ihn nicht los. Dämonen und Erinnerungen aus der Vergangenheit verfolgen ihn immer noch. Um diesen Drang zu bekämpfen, verlässt Kawashima seine Familie für einen "Urlaub", in dem er eine junge Prostituierte mit dem Eispickel umbringen will.
Ein Buch, dass so schnell aufhört, wie es begonnen hat. Spannung und Action pur. Allein die "fertigen" Charaktere, mit ihren psychischen Problemen und Kindheitstraumata machen dieses Werk ziemlich lesenswert. Die seelischen Abgründe der Protagonisten und die beinahe kühle und präzise Sprache kleiden dieses Buch sehr gut ein. Wahnsinn, was Ryu Murakami für ein Gefühl bei der Auswahl und Beschreibung seiner Charaktere besitzt. Hier wird definitiv mehr vom Autor gelesen.
Wieder ein wirklich guter, wenn auch stellenweise bedrückender, Roman. Bewerbung an den Liebeskind-Verlag ist raus.
9/10
Liebeskind; 2009; 16,90 €
Neil Gaiman - Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard
Neil Gaiman erzählt hier eine Art nordischer Saga, immer mal wieder untermalt mit richtig schönen Illustrationen.
Der zwar verkrüppelte, aber immer lächelnde und glückliche Odd trifft tief in den Wäldern auf die drei Götter, Odin, Thor und Loki. Mit ihnen gemeinsam macht er sich auf den abenteuerlichen Weg nach Asgard um dort die bösen Eisriesen zu vertreiben. Wer sonst, außer der immer freundliche und glückliche Odd kann die grimmigen Eisriesen und damit auch den Winter aus Asgard vertreiben?
Ein gut erzählte Geschichte, die nicht nur Kindern gefallen kann. Lobenswert ist auch, dass Odd mit Geist und Verstand alle Probleme lösen kann und nie auch nur ein Fünkchen Gewalt einsetzen muss. Einziger Kritikpunkt ist, dass das Buch leider etwas kurz geraten ist. Für das empfohlene Lesealter von 10 Jahren sind 115 Seiten inkl. Illustrationen doch etwas wenig.
7/10
Arena; 2010; 9,95 €
Samstag, 2. Juli 2011
Arno Schmidt - Leviathan und Schwarze Spiegel
Ein Buch, welches zwei frühe Werke von Arno Schmidt beinhaltet. "Leviathan" und "Schwarze Spiegel" sind zwei Erzählungen des Autors, in welchen er seine Erfahrungen während des 2. Weltkriegs verarbeitet.
Leviathan:
Kurze, knapp 40seitige Erzählung und auch die erste Publikation von Arno Schmidt.
Inhaltlich geht es um das Erlebnis und die Verarbeitung der letzten Kriegstage 1945. Eine Schar Verlorener hat sich in einen Güterwaggon geflüchtet, der auch noch auf einer zerstörten Brücke hängenbleibt. Die Insassen befinden sich zwischen Leben und Tod, zwischen Himmel und Erde.
Schwarze Spiegel:
Schon etwas ausführlicher, entwirft Arno Schmidt hier ein Endzeitszenario, bei welchem sich anfänglich zumindest noch eine Person allein auf die Suche nach anderen Überlebenden und macht. Allein, verloren auf der Welt, in einer postapokalyptischen Stimmung bewegt sich die Hauptfigur durch Deutschland, sucht Nahrung, Muniton, Schutz und Zufluchtsorte.
Sprachlich exzellent, schwarzhumorig und mit wahnsinnigem Hintergrundwissen in den Erzählungen, ist Arno Schmidt ein Autor, den man zwar nicht unbedingt beim ersten Lesen begreift, bzw. alles entdeckt, sondern der immer wieder dazu einlädt, reinzublättern, nachzuschauen und nachzulesen. Beim ersten Mal Lesen kann man, glaube ich, auch nicht alles erfassen. Dafür schreibt Arno Schmidt einfach zu verworren, schweift oft ab, bringt einem aber unheimlich viel beim Lesen bei.
8/10
Fischer; 1974; 7,95 €
Labels:
2. Weltkrieg,
8/10,
Erzählung,
Klassiker,
Krieg,
Nationalsozialismus,
Novelle,
Sammelband
Freitag, 1. Juli 2011
Christopher Tauber, Ingo Römling - Die Toten (Gratis Comic Tag 2011)
So, der zweite Comic aus dem Paket, die Begeisterung lässt nach. Konnte "The Goon" noch gewaltig überzeugen sind "Die Toten" wohl eher im unteren Mittelfeld angesiedelt. Den Leser erwartet hier eine exklusive und bisher noch nicht veröffentlichte Zombie-Geschichte aus "Die Toten".
Inhaltlich dreht es sich um ein junges Mädchen, dass sich wohl noch nicht ganz aus dem Schulalltag lösen konnte, obwohl der Zombievirus schon seit Monaten ausgebrochen ist. Sie versteckt sich in der Schule, ist sich wohl aber auch nicht sicher, ob sie in einer Fantasiewelt lebt, oder ob nur alle anderen um sie herum verrückt sind.
Die Illustrationen sind ok, der Text und die Story eher konfus und meiner Meinung nach auch nicht gut ausgearbeitet. Die Hauptfigur scheint mir mehr als nur ein bisschen verwirrt, was offensichtlich auch so geplant ist, aber es gibt viel zu viele Rückblenden und ein richtiger "Lesefluss" kommt überhaupt nicht auf. Hier wird definitiv nicht weitergelesen.
Abonnieren
Posts (Atom)