Samstag, 20. August 2011

Charlotte Roche - Schoßgebete


Ich weiß gar nicht, was mich diesmal geritten hat ein weiteres Buch dieser unsagbar schlechten Autorin zu lesen. Schon "Feuchtgebiete" war weder literarisch wertvoll, noch ansprechend oder auch nur gut geschrieben. Naja, vielleicht der Reiz des Unbekannten, die Ausreizung meines persönlichen Geschmacks, die "verbotene Frucht" oder einfach nur der Drang, mitreden zu können.

Es geht um Sex, um Familie und Kinder, um die eigenen persönlichen Ängste der Erzählerin und um ihr gestörtes Verhältnis zu der eigenen Mutter. Im Mittelpunkt steht außerdem auch die Verarbeitung des Unfalls ihrer, dabei gestorbenen, Brüder. Ein Roman über eine verletzliche, von ständigen Ängsten und Zweifeln geplagte, aber dennoch kämpferische Frau.

Nichtsdestotrotz habe ich bis zum Ende durchgehalten, auch wenn es nicht nur manchmal große Überwindung kostete, das Buch in Zukunft einfach als Tischunterlage zu benutzen. Ein Roman, der vorallem durch seine Perversionen Aufmerksamkeit erregen will und auch erregt. Selbst eine Wohnung kann Frau Roche nicht beschreiben, ohne dabei völlig sinnlos in sexuelle Ebenen abzuschweifen. Das zweite große Thema, mit dem sie arbeitet, ist Ekel. Also nichts, was man nicht auch nach "Feuchtgebiete" schon erwartet hätte. Achja, Trauer, Psychosen und damit verbunden auch unheimlich viele Längen, bei denen man sich zwingen muss, nicht einzuschlafen, machen auch einen großen Teil dieses Buches aus.

Was mich unheimlich aufgeregt hat, immer wieder diese kleinen Einbindungen von englischen Sprachfetzen oder "Sprichwörtern", welche aber oftmals auf Deutsch einfach mehr Sinn ergeben hätten. Übertrumpft wird das ganze nur von Logikfehlern, Widersprüchen, schlechten Sätzen und der miserablen Geschichte. Was ich daraus gelernt hab: Niemals wieder werde ich irgendetwas anfassen, dass diese Frau geschrieben hat.

Eins noch zum Schluss: Liebe Frau Roche, bitte hören sie auf Bücher zu verfassen oder lernen sie endlich vernünftig zu schreiben.

1/10

Piper; 2011; 16,99 €

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