Samstag, 5. November 2011

Andreas Altmann - Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend


Andreas Altmann, Reisereporter und Buchautor. In diesem Buch schreibt er über seine Kindheit und sein Aufwachsen in dem Pilgerort Altötting. Was bisher noch normal klingt, stellt sich als schonungslose Abrechnung mit seinem Vater heraus, der die komplette Familie tyrannisierte und unterdrückte, ja sogar ausbeutete. Er schreibt darüber, wie er heute der wurde, der er ist.

Teilweise sehr erschütternd, vor allem wenn man Andreas Altmann mit dem eigenen Aufwachsen und der eigenen Familie vergleicht. Da kann man sich glücklich schätzen, in einer glücklichen und "normalen" Familie aufgewachsen zu sein. Klar gab es auch Reibereien und es war nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen, aber im Großen und Ganzen war alles ohne große Probleme auszustehen. Was auch interessant ist, Andreas Altmann stellt fest, dass ohne seine zerrüttete Familie, er nie der geworden wäre, der er heute ist. Für mich kommt es sogar so rüber, dass er nur durch seine kaputte Familie so werden konnte. Dem kann ich leider nicht ganz so zustimmen. Auch wenn bei mir in der Familie alles gut war, so hatte ich auch meine Schicksalsschläge und eigenen Probleme, aus denen ich gewachsen bin und meinen "Lebens-"Weg gefunden habe. Dafür hat es keine psychische und physische Gewalt gebraucht.

Nichtsdestotrotz ein sehr spannender, wenn auch oftmals ziemlich trauriger und niederschlagender Erfahrungsbericht, aus der Jugend von Andreas Altmann, dem Meister der Aufzählung.

8/10

Piper; 2011; 19,99 €

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