Sonntag, 20. November 2011

Andrea Camilleri - Der unschickliche Antrag


Ein einfacher Antrag auf einen Telefonanschluss, im Jahr 1891 in Sizilien. Was dieser Antrag auslöst, spricht gegen jede menschenmögliche Denkweise. Intrigen, Morde, Liebesdramen und zahlreiche Wirrungen sind wohl die Hauptbestandteile dieses stellenweise doch witzigen Romans.

War ich von meinem letzten gelesenem Camilleri doch ziemlich enttäuscht und auch etwas angewidert, macht dieses Buch wieder Spaß zu lesen. Etwas ungewöhnlich, "Der unschickliche Antrag" besteht nur aus Briefen und direkten Dialogen, sonst nichts. Einerseits ziemlich förmlich, andererseits aber doch dem Leben der Leute entsprungen. Aber gerade diese, für mich neue, Erzählform hat mich unglaublich in den Bann gezogen und auch nicht mehr losgelassen.

Die förmlichen Briefe und offiziellen Schreiben, im Gegensatz zu nur mündlich gesprochenen Passagen, in welchen auch geflucht oder das Liebesleben der Italiener nachgespielt wird, wechseln sich wirklich gut ab, Langeweile oder Übersättigung kommen keinesfalls auf. Wieder wirklich lesenswert!

8/10


Fischer; 2008; 9,95 €

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